Wir sind immer in einer Beziehung. Deshalb träumen wir auch davon gute, tragfähige und erfolgreiche Beziehungen zu führen. Ob in der Partnerschaft, der Familie, in Freundschaften, zu sich selbst oder im Business – gute Beziehungen sind wie das Salz in der Suppe. Erfolgreiche Beziehungen bauen auf Vertrauen auf und überstehen auch Stürme. Warum tun wir uns nur immer wieder so schwer damit? Hier die fünf Voraussetzungen für erfolgreiche Beziehungen.
Konflikte sind Beziehungsprobleme
Alles geht von Mensch zu Mensch. Die grössten Probleme im Business und Privatleben entstehen immer auf der Beziehungsebene. Unterschiedliche Wünsche und Erwartungen kommen zusammen und oft wird auf dem eigenen Standpunkt verharrt. So können keine Lösungen für einen Konflikt gefunden werden. Wird dieser stehen gelassen, kommt es zu immer mehr gekränkten Missverständnissen. Das kann soweit ausarten, dass ein „gemeinsam“ nicht mehr möglich ist.
Gute Beziehungen aufzubauen und zu führen bedeutet auch, die eigene Sichtweise zu wechseln und das eigene Verhalten genau anzusehen.
„Du verstehst mich einfach nicht!“
Wie oft dieser Satz täglich gedacht oder laut bis seeeehr laut ausgesprochen wird! Manchmal auch „du willst mich einfach nicht verstehen“. Nun, beides sind Unterstellungen und müssen gar nicht zutreffen. Hast du diesen Gedanken, gibst du dir vielleicht schon gar keine Mühe mehr, dich klar mitzuteilen. Versteht dich ja eh keiner! Logisch, dass der andere Mensch nun sauer wird und sich auch unverstanden fühlt.
Solltest du das auch öfters denken, dann dreh es einmal um: Ich verstehe mich selbst nicht. Ich verstehe dich nicht.
Das ergibt eine völlig neue Sichtweise auf die Situation und du hast die Möglichkeit, einiges über dich selbst zu lernen.
1. Voraussetzung für erfolgreiche Beziehungen:
Reden und verzeihen lernen
Beziehungen sind oft eine komplizierte Angelegenheit. Kompliziert werden sie durch unsere antrainierten Erwartungen, die wir wie ein Schild vor uns hertragen. Die Voraussetzung erfolgreicher Beziehungen: Die eigenen Erwartungen an andere genau unter die Lupe zu nehmen. Sind es eventuell Erwartungen an dich selbst, die du nicht erfüllst?
Kinder haben wesentlich weniger Probleme mit ihren Beziehungen. Sie bringen ihre Gedanken und Wünsche klar zum Ausdruck. Sie reden die sehr oft die ganze Zeit miteinander. Sie sind bereit, sich auf etwas Neues einzulassen. Sie haben nicht schon fixe Erwartungen, die das Gegenüber einfach wissen und erfüllen muss.
Sie zoffen sich und vertragen sich wieder. Sie sind grosszügig und es braucht viel, bis sie einander die Freundschaft endgültig aufkündigen. Kinder sind nicht dauergekränkt oder fühlen sich nonstop angegriffen in ihrem Sein. Erwachsene hingegen schon. Hier liegt das grosse Problem. Wer sich selbst nicht verzeihen kann, kann auch anderen nicht verzeihen.
2. Voraussetzung für erfolgreiche Beziehungen:
Sich und anderen gegenüber grosszügig sein
Auch Kinder und Jugendliche tun sich mit den Jahren immer schwerer mit ihren Beziehungen. Ob in der Familie, der Schule oder unter Freunden. Immer mehr Verhaltensregeln und erlernte Erwartungen trüben die spontane, glückliche Beziehung, in welcher Fehler gemacht werden dürfen. Die Grosszügigkeit verschwindet und weicht sturen Vorstellungen und Zwängen. Der berühmte Gruppendruck kommt auf.
Denn wir haben immer wieder erlebt, dass das was wir tun falsch ist. Daraus entstehen dauernde Schuldgefühle, die dich lähmen. Auch wenn du dir dessen nicht bewusst bist. Eng verbunden mit dem Gefühl der Schuld ist die Scham etwas falsch gemacht zu haben, versagt zu haben. Je grösser die Angst wird, desto destruktiver werden Beziehungen in allen Bereichen. Denn Ehrlichkeit und Offenheit bleiben mit diesen Gefühlen auf der Strecke. Kleinlichkeit ersetzt dann grosszügig mit sich und anderen zu sein.
3. Voraussetzung für erfolgreiche Beziehungen:
Spontanität und Austausch
Was macht es uns so schwer glückliche und erfolgreiche Beziehungen zu leben? Es fehlt oft an der klaren Kommunikation. Überhaupt wird zu wenig über das Wichtige geredet. Die Spontanität geht verloren und es wird alles vorher durchdacht, bevor es gesagt wird. Das was beschäftigt, wie etwas erlebt wird sowie eigene Wünsche bleiben ungesagt. Es bleibt oberflächlich und unverbindlich. Nur keine Schwachstelle zeigen oder einen Konflikt riskieren.
Wie oft bleibst du ruhig und ziehst still deine eigenen Schlüsse, ohne genau nachzufragen was wirklich gemeint ist? Wir denken, den anderen Menschen zu kennen. Doch, kennst du dich selbst? Weisst du über dich selbst immer so genau Bescheid?
Regeln killen die Spontanität
Je älter wir werden, je mehr verschwindet die Spontanität in Beziehungen. Schliesslich gibt es klare Regeln und die müssen eingehalten werden. Doch damit verbauen wir uns auch die Möglichkeit, wieder klar zu formulieren was wir wollen. Unserem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, auch seine Gedanken, Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse mit-zu-teilen. Etwas gemeinsam zu teilen verbindet, braucht aber auch Vertrauen, dass dies nicht ausgenutzt wird. Ansonsten werden nur Schuldzuweisungen ausgeteilt die noch mehr verletzen.
Unausgesprochene Erwartungen
Bleibt der ehrliche Austausch aus, hängen diese stillen, unausgesprochenen Erwartungen in der Luft. Das Problem dabei ist, niemand kann uns von der Stirne ablesen was wir denken, wollen und erwarten.
Je mehr also diese stillen Forderungen die Luft zum atmen nehmen, je mehr steigen Frust und Ärger. Bis hin zum Knall wegen einem Nichts. Diesem Nichts, das alles aufbrechen lässt und viele Scherben hinterlässt. Das ist in Unternehmen oder eigenen Geschäft genauso wie im privaten Bereich.
4. Voraussetzung für erfolgreiche Beziehungen:
Klare Kommunikation und Vertrauen
Gute, glückliche und erfolgreiche Beziehungen basieren auf Vertrauen. Doch Vertrauen kann nur aufgebaut werden, wenn wir klar kommunizieren und Abmachungen eingehalten werden. Mitteilen, was uns wichtig ist und was wir wollen sind genauso wichtig wie das nachfragen, wenn etwas unklar ist . Dabei fällt uns kein Zacken aus der Krone, schafft aber eine wichtige Basis für erfolgreiche Beziehungen.
Vertrauen bedeutet auch, die Bedürfnisse unseres Gegenüber ernst zu nehmen. Empathie lautet das Zauberwort für gute und tragfähige Beziehungen. Doch wie steht es mit deiner Empathie? Wie gehst du mit dir selber um? Hier liegt oft der Haken.
5. Voraussetzung für erfolgreiche Beziehungen:
Empathie ist der Schlüssel
Es ist nur möglich mit anderen empathisch umzugehen, wenn du für dich selbst diese Empathie hast. Doch was bedeutet das? Wenn du selbst deine Bedürfnisse kennst und sie ernst nimmst. Wenn du dir selbst erlaubst Fehler zu machen, ohne dich dafür an die Wand zu nageln. Deine eigenen Wünsche und Ziele verfolgst, ohne dich beirren zu lassen.
Wenn du mit dir selbst aufmerksam und freundlich bist.
Wenn du dir gegenüber so ehrlich wie möglich bist.
Wenn du in dich und deine Fähigkeiten vertraust.
Wenn du mit dir selbst grosszügig bist.
Empathie für dich selbst ist gelebte Selbstliebe die es dir ermöglicht, anderen gegenüber empathisch zu sein. Das bedeutet auch, dass du weisst was deine persönliche rote Linie ist, die niemand überschreiten darf. Ansonsten lässt du dir in privaten und geschäftlichen Beziehungen zu viel gefallen und was dir wichtig ist bleibt auf der Strecke.
Empathie für dich selbst nie mit Egoismus verwechseln
Es ist nicht zu verwechseln mit Egoismus. Egoismus ist kein Zeichen von Empathie, sondern von einem Mangelbewusstsein. Egoismus bedeutet nie genug zu haben. Sich einfach rücksichtslos zu nehmen, zu fordern und zu wollen auf Kosten anderer ist egoistisch. Egoisten sind nicht glücklich, denn sie haben immer Panik zu kurz zu kommen. Sie haben aber die grosse Fähigkeit, dass du dich egoistisch fühlst.
Wenn du dich klar abgrenzt und nein sagst, ist das kein Egoismus. Es ist gelebte Empathie dir gegenüber. Je mehr unbewusste Ängste du mit dir herumträgst, je mehr steuern dich deine Selbstsabotageprogramme. Sie kommen aus den negativen Erfahrungen die du gemacht hast. Sie wollen dich vor weiterem Schmerz schützen. Die Krux an der Sache ist die, dass sie aktiv sind, auch wenn du jetzt in einer ganz anderen Lebenssituation steckst.
Selbstsabotage in Beziehungen
Selbstsabotage ist der falsche Ausdruck und dennoch ist er üblich geworden. Selbstsabotage ist vielmehr ein Selbstschutz. Diese Schutzprogramme sind auch in Beziehungen sehr wirksam. Sie führen privat, wie beruflich oft zum Ende vieler Beziehungen. Das kann der Job sein, Freundschaften, Liebesbeziehungen und mehr. Du weisst nicht einmal, warum Beziehungen immer auf die ähnliche Weise enden. Genau deshalb hast du immer mehr das Gefühl, Beziehungen seien schwierig. Du verhältst dich dann vielleicht auch unfair neuen Menschen gegenüber. Nein, das geschieht nicht bewusst aber das macht es für dich auch nicht besser, wenn du das erlebst.
Werte, auf denen gute Beziehungen aufbauen
Respekt, Wertschätzung, Anstand, Rücksicht, Klarheit und Vertrauen sind die Schlüssel zu richtig guten und erfolgreichen Beziehungen, die tragfähig sind. Dies gilt genau so im Business wie im privaten Leben.
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